Stellungnahme zur ehemaligen Architekturbeleuchtung der Advents – und Weihnachtszeit am Dom!


Liebe Besucher unserer Domkrippenseite. Nachdem eine kleine Diskussion über die Architekturbeleuchtung des Domes in Gang gekommen ist, die mich auch betrifft, möchte ich dazu einmal Stellung nehmen.

In aller Bescheidenheit darf ich sagen, dass diese drei Objekte, Christbaum vorm Dom, ehemalige grosse Felsenkrippe und Architekturbeleuchtung zur Weihnacht, meine Kinder sind, die ich mit meinen Sakristanen, Freunden und Firmen in die Welt setzte. Das war aber nur möglich, weil ich durch Unterstützung des Bischofs Anton Schlembach, des alten Kustos Hubert Sedlmair und dem alten Domkapitel, sowie größtenteils auf eigenes Risiko und in Eigenhaftung, die Sache getragen habe. Und vor allem hatte ich die entsprechenden Grundlagen geschaffen, die seit der Umstrukturierung des Domes und des Priesterseminares durch das neue Domkapitel nicht mehr gegeben waren, sowie zur Verfügung standen. Ich musste extra für diese Dinge, dazu gehörte auch der Konzertbühnenbau im Dom und einigen Speyerer Kirchen, ein eigenes kleines Gewerbe anmelden zur finanztechnischen Verwaltung, bei dem ich viel investierte.

So stand ich 2009 vor der Entscheidung, 2010 die Sache weiter durch zu führen und dabei zu riskieren, in den Abgrund zu gehen oder vernünftiger Weise einen Abschluss zu machen, da mittlerweile auf der oberen Etage andere Interessen in den Vordergrund traten. Das heißt, die Personalien in allen Bereichen, besonders aber in der Führung des Domes hatten gewechselt und mir war „Gott sei Dank“ klar geworden, dass ich mit meinen Projekten und Einsätzen bei dieser Art von Führung, keine Zukunft mehr hatte und mit keinerlei Unterstützung rechnen konnte. Es war mir bewusst, dass dies für mich kein einfacher Weg werden würde zumal ich sehr viel auf - und weggeben musste, was mit hohen Verlusten verbunden war.

Ich möchte aber an dieser Stelle betonen, ich habe die Sache gerne gemacht, weil ich wusste dass in der Vergangenheit an diesen Projekten Arme, wie Reiche ihre Freude hatten und um den Menschen zu zeigen, dass wenn man etwas investiert und mit Liebe für seinen Mitmenschen macht, das auch etwas zurück kommt. Wie es in einem Märchen heißt: „ es kommt alles zurück, das Gute wie das Böse“.

Alle wollten doch nur in der Weihnachtsnacht etwas Wärme erfahren, wie sie es in ihrer Kindheit vielleicht erlebt hatten. Ob das die Frau Doktor war, die am Hl. Abend Ihren neuen Pelzmantel ausführte, oder der Bettler der draußen am Tor saß und sich freute wenn er eine Kleinigkeit in seinen Hut bekam und ein kleines Bethlehem Licht dazu. Besonders aber die Kinder, deren Augen leuchteten wenn das Licht der Krippe anging, das Feuer flackerte und der kleine Wasserfall rauschte, hatten ihre Freude daran.

In diesem Gedanken, eine andere natürlich-lebendige Welt des Weihnachtsgeschehens erleben zu wollen, waren die Menschen in dieser Nacht alle gleich. Und das war auch der Sinn, der in der Gestaltung dieser großen Krippenanlage verborgen lag, die Möglichkeit für eine kurze Zeit eine andere Welt zu begehen. Der Zulauf, die Annahme und Begeisterung der vielen Menschen, bestätigten meine Intension zur Krippenanlage voll und ganz. Man muß bedenken, dass die Logistik der Anlage nicht unerheblich war und bereits 6 Wochen vor Hl. Abend in meinem Lager am Germansberg angelaufen ist. So möchte ich hier noch einmal meinen herzlichsten Dank an alle Beteiligten aussprechen, die mit mir diese Objekte verwirklichten.

Leider muß ich jetzt auch eines klar stellen.

Diese Krippenanlage, sowie diese Architekturbeleuchtung und der Christbaum wie sie bis 2010 gebaut wurden wird es in dieser Art und Form nie mehr geben, weil auch die Baulichkeiten (Kaisersaal und Südwestturm) verändert wurden. Das hängt nicht am Bischof und nicht am Domkapitel oder dem Geld allein, sondern die Zeit ist eine ganz andere geworden, die auch auf einer ganz anderen, gehobenen Ebene abläuft. Was wir machten, war eine Pionierarbeit die ihre Höhepunkte hatte. Und wie es so schön im Buch Kohelet heißt: „ alles unterm Himmel hat seine Zeit“.

Jetzt kommt halt etwas neues, das mit dem was war nichts mehr zu tun hat, zumal die Grundlagen auch nicht mehr vorhanden sind. Ob das besser oder schlechter ist, wird die Zeit zeigen. Der Christbaum wurde von der Stadt übernommen, hat eine im Boden eingelassene Bodenplatte und wird anderweitig gesponsert. Ich bin überzeugt dass die Sakristane und das Personal des Domes sich die größte Mühe geben, in einem kleineren Maßstab, eine schöne Krippe nach Vorgabe von oben mit ihren Möglichkeiten zu gestalten und zu präsentieren. Auch mit der neuen Architekturbeleuchtung muß man erst einmal abwarten, was da kommt. Wenn ich allerdings die Planungen sehe, habe ich kein gutes Gefühl. Aber schauen wir mal, und warten ab.

Damit aber die alte große Felsenkrippe und die Architekturbeleuchtung mit einem der ersten Christbäume noch virtuell sichtbar ist und in Erinnerung bleibt, haben wir diese Domkrippenseite für alle interessierten Menschen neugestaltet. Wer sie sehen möchte, sollte sich aber etwas Zeit dazu nehmen und in Ruhe sich die Seiten unter: www.domkrippe-speyer.de anschauen.

Diese Seite ist mein Weihnachtsgeschenk an alle Menschen, welche die Seiten besuchen. Ich wünsche allen viel Freude dabei, ein schönes und friedvolles Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2016!

Ihr Bernhard Volk

Domschweizer i.R.